Auch dieses Jahr waren unser „Nachtwächter“ H.-G. Schemmick und „sein Begleiter“ Thomas Vollmer wieder mit einer großen Schar Interessierter durch das abendliche Jöhlingen unterwegs. Die Teilnehmer erfuhren von ihnen abwechselnd in interessanten und humorvollen Schilderungen viele wissenswerte Details zur Jöhlinger Geschichte, zu den Zeiten des „Pottschambers“ (Nachttopfes) und den Aufgaben eines Nachtwächters.
Während Heimatkundler Thomas Vollmer gekonnt auch Ur-Jöhlingern noch neues Wissen über ihren Heimatort vermittelte und Vergangenes sowie Vergessenes wieder aufleben ließ, beeindruckte H.-G. Schemmick, standesgemäß bekleidet mit Hellebarde, Laterne und Horn, auch durch seine matrialische Erscheinung und seine Stimmkraft. Den gespannten Teilnehmern erläuterte er die Aufgaben eines Nachtwächters und, dass Nachtwächter kein ehrbarer Beruf war, wie z.B. auch Henker oder Bader, aber dass er vom Mittelalter bis in das ausgehende 19. Jahrhundert einen wichtigen Dienst in den Ortschaften verrichtete. Beiden gelang es mühelos, mit Witz und Humor einen Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu spannen und in das Hier- und Heute zurückzukehren. Es war wahrlich ein gelungenes Highlight des Abends.
Im Spätjahr nächsten Jahres ist unser Nachtwächter-Team wieder auf seiner abendlichen Runde unterwegs und nimmt gerne wieder eine Schar Wissbegieriger mit.
Am vergangenen Freitag konnten „Nachtwächter“ H.-G. Schemmick und „sein Begleiter“ Thomas Vollmer eine große Schar Interessierter mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit durch Jöhlingen nehmen. Die Teilnehmer erfuhren von ihnen abwechselnd in interessanten und humorvollen Schilderungen viele interessante Details zur Jöhlinger Geschichte zu den frühen Zeiten des „Pottschambers“ (Nachttopfes) und den Aufgaben eines Nachtwächters. Vom Mittelalter bis in das ausgehende 19. Jahrhundert verrichteten Nachtwächter einen wichtigen Dienst in den Ortschaften. Wenn der Tag zu Ende ging und die Feuer erloschen, begann die Arbeit der Nachtwächter. Sie gingen nachts durch die Straßen und Gassen des Ortes um für Ruhe und Ordnung zu sorgen, die volle Stunde auszurufen und die schlafenden Bürger vor Feuern zu warnen. Sie sorgten dafür, dass sich kein Gesindel, Landfahrer und sonstige Herumtreiber, wie es früher hieß, auf den dunklen Straßen und Gassen aufhielten. In den Jahren 1845 und 1885 gab es hier im Ort verheerende Brände. Bei Feuer war deshalb der nächtliche Wächter besonders wichtig. Durch sein lautstarkes Rufen „FEUER FEUER“ und sein Horn- oder Trompetensignal wurde so der Schaden zumindest an Menschen verhindert. Obwohl das furchteinflößende Erscheinungsbild des Nachtwächters - mit seinem langen Mantel, dem großen Hut, der Laterne, seinem Signalhorn, der Hellebarde oder einem großen Stock - so manche lichtscheue Person in der stockdunklen Nacht vertrieben hat, machten nichtsnutziges Gesindel, Beutelschneider und Schlitzohren ihnen die Arbeit oft schwer. Es war ein Knochenjob, schlecht bezahlt und schlecht angesehen. Nachtwächter war kein ehrbarer Beruf, dabei aber wichtig - bis das elektrische Licht und die moderne Zeit sie ablösten.
Im Spätjahr nächsten Jahres ist unser Nachtwächter-Team wieder auf seiner abendlichen Runde unterwegs und nimmt gerne wieder eine Schar Wissensbegieriger mit.
Nachtwächterrundgang in Jöhlingen 2020